Chronik

Schulen in Buckau

Um 1800 stand die einzige Schule von Buckau in der Schulstraße, diese war sehr klein und genügte bald nicht mehr den Anforderungen.

 

1828 wurde in der Pfarrstraße ein neues Schulhaus erbaut, 1846 bekam das Haus ein zweites Stockwerk.

Am 16.04.1860 begann der Unterricht der Katholischen Schule in dem Wohnhaus des Kaufmanns Matthias in der Schönebecker Straße 86.

 

1873 öffnete die Bürgerschule in der Kapellenstraße. Die Volksschule, die vorher in dem alten Speicher in der Wilhelmstraße (heutige Thiemstraße) ihren Sitz hatte, bekam 1875 einen Neubau in der Wilhelmstraße 5. Durch den Anstieg der Einwohnerzahlen — 1895 lebten 26.800 Menschen in Buckau- war der Neubau von Schulen notwendig.

 

Um die Jahrhundertwende gab es fünf Schulen in Buckau, die Bürger - Knabenschule in der Thiemstraße 5, die Bürger - Mädchenschule in der Kapellenstraße 1, die Katholische Schule in der Feldstraße 5 und die beiden Volksschulen in der Feldstraße (heute Karl-Schmidt-Straße) Nummer 24 für Jungen, Nummer 25 für Mädchen.

 

Im April 1923 wurden in Magdeburg durch Engagement der Sozialdemokraten besonders durch den Stadtschulrat Hans Löscher, acht Schulen als weltliche Schulen eingerichtet. In diesen Schulen stand Religion nicht mehr auf dem Lehrplan. Statt dessen gab es lebenskundlichen Unterricht.

 

In Buckau richtete man die Mädchen — Volksschule in der Feldstraße 25 als weltliche Schule ein, in der Jungen und Mädchen gemeinsam lernten.

 

Im Februar 1924 stellten das Lehrerkollegium unter der Leitung des Reformpädagogen Rötscher und der Elternbeirat der weltlichen Schule Buckau bei der Schuldeputation den Antrag auf „Umwandlung in eine Versuchsschule“. In diesem Antrag hieß es u.a.:

 

1. Lehrpläne und Arbeitsweisen der ersten vier Jahrgänge bleiben unverändert.

 

2. Der Lehrplanmäßige Unterricht der vier oberen Jahrgänge der Volksschule wird aufgelöst mit Kernunterricht und wahlfreien Kursen in der Weise, dass mit wenigen Kursen im 5. Schuljahr begonnen wird und von Jahr zu Jahr die Zahl der wahlfreien Kurse zunimmt. Eine Erhöhung oder Kürzung der Wochenstunden erfolgt nicht.

 

Während die erste Magdeburger Versuchsschule am Sedanring (gegründet 1922) eine Bildungsstätte für Kinder wohlhabender Eltern war, sollten die reformpädagogischen Ideen in der Buckauer Schule Kinder und Jugendliche aus dem Arbeitermilieu erreichen.

 

Nach Ostern 1924 öffnete die Versuchsschule in Buckau. Von Anfang an wurde sehr viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den Eltern gelegt. So gab es einen Elternchor und ein Elternorchester, die Mütter engagierten sich im Frauenbund für bedürftige Kinder und die Väter halfen beim Bau des Milchhäuschens, der Freilichtbühne, des Schulgartens und der Schlafbaracke im Fort II.

 

Die Schülerinnen der oberen Klassen hatten neben den wöchentlichen 32 Pflichtstunden, sechs Stunden pro Woche zur Verfügung, die sie für zwei Wahlkurse wie z.B. Musik, Theater, Sprachen, Maschineschreiben, Steno, Buchdruck oder Metallwerkstatt nutzen konnten.

 

Das Interessante an der Schule war, dass die Kinder nach einem Leistungsprinzip lernten. Wenn die Schüler in den Hauptfächern gute Noten hatten, konnten sie Freistunden wählen, so z.B. Theaterwissenschaften.

 

Schulabgängerinnen hatten ab Ostern 1928 die Möglichkeit noch zwei Jahre länger die Schule zu besuchen und sich somit optimal auf den Beruf vorzubereiten.

 

In den sogenannten Aufbauklassen konnten sich auch Schülerinnen anderer Volksschulen anmelden, denn dieses Projekt war bis zu diesem Zeitpunkt in Magdeburg einmalig.

 

Ab 01. April 1929 bekam die Versuchsschule zusätzliche Räume in der Mädchen — Mittelschule in der Kapellenstraße 1.

 

1931 protestierte die evangelische Kirche gegen die Ausweitung der Buckauer Versuchsschule.

 

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Versuchsschule in Buckau geschlossen und in eine Volksschule ohne Aufbauklassen zurückgeführt.

 

Für etwa ein Schuljahr gab es in der Kapellenstraße 1 noch eine weltliche Schule.

 

Ab 1934 kam in des Schulgebäude eine Sonderschule.




Datenschutzerklärung